Lösung
Auf der Messe "Agritechnica" sahen sich Huber und seine Kollegen nach passenden Alternativen zum bisherigen System um und wurden bei Camozzi Automation fündig. Im Gegensatz zu der ursprünglich von Horsch Leeb verwendeten, etwas größeren Verschraubung, ist die Camozzi 9000 kleiner und kann in einem Arbeitsgang verschraubt werden. Das Bremsfitting ist für Temperaturen zwischen -40 und 100 Grad Celsius und Drücken bis zu 16 bar ausgelegt.
Sven Schnetzler, Head of Global Business Development Transportation Camozzi Automation, erklärt: "Unsere patentierte Verbindung besteht aus einer Hauptdichtung und einem zweiten Schmutzdichtungselement. Das Besondere ist die Kombination mit dem Lösemechanismus.
Rohr und Verschraubung lassen sich voneinander trennen, ohne dass – wie sonst üblich – ein Werkzeug die Schmutzdichtungsebene durchtrennen muss. Im Falle einer Reparatur oder Wartung ist das ein großer Vorteil. Unser Fitting ist nur ein kleines Teil an der Maschine, aber im großen Ganzen kommt es manchmal aufs Detail an“.
Nach mehreren Beschichtungsversuchen im Hause Camozzi zeigte sich, dass eine chemische Behandlung der Komponenten mit Nickel und Phosphor die besten Ergebnisse gegenüber der aggressiven Wirkung des Harnstoffs erzielte. Das angewandte Verfahren, wurde in den 70ern von der Firma Kanigen etabliert, erläutert Manfred Ihm, Techniker bei Camozzi.
"Umgangssprachlich wird häufig die veraltete Bezeichnung Kanigen-Beschichtung verwendet. Heute sprechen wir von ‚Messing chemisch vernickelt‘. Wir bringen auf das Bauteil eine Nickel-Phosphor-Legierung mit Schichtdicke von fünf Mikrometern auf. Dieses Verfahren gewährleistet so eine gleichmäßige Schichtdicke rundum und so eine 100%-ige Korrosionsbeständigkeit“.
Ergebnisse
"Gegen die Edelstahl-Verschraubung entschieden wir uns aus Kostengründen“, ergänzt Huber. Durch den geringeren Handling-Aufwand beträgt die Ersparnis für den Spritzmaschinenhersteller gegenüber der Vorgänger-Variante insgesamt rund 20%. „Und wir konnten uns qualitativ deutlich verbessern“.
Mit der Zusammenarbeit sind beide Unternehmen zufrieden. Der eine, weil die neue Baureihe qualitativ gewonnen hat, bei gleichzeitiger Reduktion der Kosten. Der andere, weil er Know-how im Segment Transportation gewonnen hat und im kommenden Jahr ein neues, besonders säureresistentes Fitting in den Markt einführen kann.